Veranstaltung zur Bedeutung und Kontext von Mauthausen, sowie zur internationalen Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen
Erinnern.Gedenken.Kämpfen.
Im August 1938 wurde das KZ Mauthausen nach dem „Anschluss“ des austrofaschistischen Österreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich errichtet und im Jahr 1939 um ein zweites Lager im wenige Kilometer entfernte Gusen ergänzt. Nach dem Überfall auf Polen und dem Beginn des zweiten Weltkriegs wurden hierher Menschen aus ganz Europa verschleppt und ab 1941 mit einer eigenen Gaskammer systematisch ermordet. Männer und Frauen wurden zu Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie gezwungen, wofür zahlreiche Außenlager errichtet wurden. Mindestens 90.000 Menschen kamen im Laufe des Bestehens des Lagerkomplexes in Mauthausen ums Leben, bis die US-Armee das Konzentrationslager am 5. Mai 1945 befreite.
Soweit die nüchternen Zahlen. Bis heute ist die Shoa und auch dieses Verbrechen gegen und an der Menschlichkeit beispiellos. Es wirft Fragen auf die unbeantwortet bleiben und dies auch vielleicht müssen, aber es muss uns als Beispiel gelten, was zu verhindern gilt.
Die heutige Gedenkstätte dient dabei als Mahnmal gegen den Faschismus und gegen die Gräuel an der Menschlichkeit.
Wir wollen mit der Veranstaltung auf die Bedeutung und den historischen Kontext eingehen, uns an das was war annähern und darüber in die Diskussion kommen wie ein Umgang mit der postfaschistischen Gesellschaft aussehen kann und welchen Einfluss das auf unser eigenes Handeln und Wirken hat: ganz im Sinne von „Erinnern.Gedenken.Kämpfen“.
Dabei werden auch folgende Fragen eine Rolle spielen: Wie ist und kann ein Gedenken in der heutigen Zeit, in der immer mehr Kriege auf der Welt herrschen, aussehen? Wie wird ein Gedenken nicht zu einer ritualisierten Folklore oder medial inszeniert durch Politiker*innen zu bloßen Lippenbekenntnissen oder zur Kriegspropaganda? Wie schaffen wir es dem Gedenken und Erinnern etwas in den Alltag mitzunehmen, in unser Handeln und unsere Vorstellungen von einer erstrebenswerten Gesellschaft? Wie schaffen wir es aus Erinnern und Gedenken auch Kämpfen werden zu lassen?
Darüber hinaus wird die diesjährige Fahrt zur internationalen Befreiungsfeier in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen thematisiert, die unter dem Motto „Zivilcourage“ vom 5.-7. Mai stattfinden wird.
Veranstaltung am Donnerstag, 13.04.2023 um 19.30 Uhr im Stadtteilzentrum Gasparitsch
mit dem Mauthausen Komitee Stuttgart
organisiert von Zusammen Kämpfen Stuttgart