Demonstration: We fight back
Am 25.11. nehmen wir uns die Straße und kämpfen gemeinsam gegen die patriarchale Gewalt, die Frauen, trans, inter und nicht-binäre Personen täglich erleben. Diesen Kampf führen wir nicht alleine: der feministische Widerstand weltweit gibt uns in diesem Kampf Kraft und Inspiration. So vielfältig wie die Gewalt, die wir erleben, ist auch unser Widerstand dagegen:
WE FIGHT BACK…
আমরা পাল্টা লড়াই করি – in Indien: Mit Massenstreiks und Demonstrationen sowie Hungerstreiks reagierten über eine Millionen Personen auf die Vergewaltigung und den Femizid* einer Medizinstudentin an ihrem Arbeitsplatz.
Nous ripostons – in Frankreich: In einem Gerichtsverfahren um hundertfache Vergewaltigungen hat die Betroffene erfolgreich für ein öffentliches Verfahren gekämpft. Tausende Frauen gehen in Solidarität mit ihr auf die Straße und kämpfen gegen patriarchale Gewalt.
ما مبارزه می کنیم – in Afghanistan: Auf neue Gesetze der Taliban, die Frauen u.a. das Singen verbieten, antworteten mutige Frauen mit Videos, in denen sie Lieder des Widerstand gegen die patriarchale Herrschaft singen.
Karşı koyuyoruz – in der Türkei: Nach zwei brutalen Femiziden antworteten Feminist:innen unmittelbar mit Demonstrationen in mehreren Städten. Sie setzen sich ebenso gegen Erdogans rückschrittliche Politik zur Wehr, welche die patriarchale Gewalt befeuert.
Em li ber xwe didin – in Kurdistan: Frauen verteidigen die Revolution Rojavas, unter der auch das selbstverwaltete Frauendorf Jinwar entstehen konnte. Dieses bietet Frauen Schutz vor patriarchaler Gewalt.
Gewalt gegen Frauen hat weltweit System
Patriarchale Gewalt prägt auch in Deutschland den Alltag. Die Gewalt reicht von Catcalling über Belästigung und Vergewaltigung bis hin zum Femizid. Die Täter kommen in den meisten Fällen aus dem direkten Umfeld der Frauen und – entgegen rassistischer Stimmungsmache – spielt die Herkunft keine Rolle. Patriarchale Gewalt hat System: In Form einer Justiz, die betroffenen Frauen nicht glaubt. Lohnungleichheit und das Kürzen von Sozialleistungen zwingt Betroffene häuslicher Gewalt weiter in finanzielle Abhängigkeiten vom Täter. Staatliche Hilfsangebote für Frauen werden schnell wieder gestrichen, weil „kein Geld da ist“. Gewalt gegen Frauen steht auch in direktem Zusammenhang mit Militarisierung und Krieg: Die deutsche Abschottungspolitik verwehrt Flüchtenden den Schutz vor patriarchalen Regimen und patriarchale Gewalt wird als Anlass für rassistische Hetze genutzt, statt endlich ausreichende Maßnahmen zum Gewaltschutz zu treffen. In fast allen bewaffneten Konflikten ist sexualisierte Kriegsgewalt, insbesondere gegen Frauen, allgegenwärtig.
Wir müssen den Kampf gegen patriarchale Gewalt selbst in die Hand nehmen, uns zusammenschließen und organisieren! Unser Widerstand ist vielfältig, solidarisch und findet tagtäglich statt: wenn sich Kolleg:innen bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz gegenseitig unterstützen; wenn wir uns in unsicheren Situationen zur Hilfe kommen; wenn sich Freund:innen gegenseitig bei Betroffenheit von partnerschaftlicher Gewalt beistehen; wenn wir laut werden und für ein selbstbestimmtes Leben kämpfen. Am 25.11. wollen wir unserer Trauer und Wut Raum geben und unseren Widerstand auf die Straße tragen. Kommt um 17:30 Uhr an den Rotebühlplatz und ladet Freund:innen, Kolleg:innen und Familie ein, sich anzuschließen!
* Femizid bedeutet, dass Frauen ermordet werden, weil sie sich nicht in ihre zugedachte Rolle fügen, weil sie ein selbstbestimmtes Leben führen, oder einfach weil sie Frauen sind.