Pro Choice Bündnis Stuttgart

Pro Choice Bündnis Stuttgart

Bündniserklärung für das Bündnis "Pro Choice Stuttgart"

Wir sind ein Bündnis aus verschiedenen feministischen, anti-sexistischen und anti-rassistischen Gruppen und Vereinen aus Stuttgart. Wir setzen uns für den ungehinderten Zugang zu sicherem und legalem Schwangerschaftsabbruch (1) und eine lückenlose Versorgung ungewollt Schwangerer hier vor Ort ein.

Wir wollen auf die patriarchalen Strukturen (2) aufmerksam machen, aufgrund derer Schwangerschaftsabbrüche noch immer stigmatisiert und kriminalisiert werden. Dadurch wollen wir eine gesellschaftliche Debatte über das Selbstbestimmungsrecht von Frauen und Menschen mit Uterus (im Folgenden: Frauen+) über ihren Körper anstoßen und dazu beitragen, diese Strukturen aufzubrechen.

Wir setzen uns dafür ein, dass Schwangerschaftsabbrüche ohne Tabus, Schuldzuweisungen und Verurteilungen thematisiert werden können. Jede Frau, jeder Mensch soll sich selbstbestimmt für oder gegen die Fortführung einer Schwangerschaft entscheiden können.

Deshalb sind wir jedes Jahr rund um den 28. September, den "International Safe Abortion Day" (Internationaler Aktionstag für das Recht auf Zugang zu sicheren Schwangerschaftsabbrüchen), aktiv. Wir machen mit Veranstaltungen, Workshops und Aktionen auf der Straße auf das Thema aufmerksam und fordern Veränderungen.

Wir fordern die Legalisierung und den ungehinderten Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen!

Dazu gehört für uns:

- der freie und kostenfreie Zugang zu Schwangerschaftsabbruch für alle

- die Streichung des § 218 aus dem Strafgesetzbuch (StGB) und Regelung innerhalb der Gesundheitsversorgung

- der freie Zugang zu Information über Schwangerschaftsabbruch

- ein Recht auf Beratung statt der aktuellen Beratungspflicht

- Ausbildung in den Methoden des Schwangerschaftsabbruchs und Aufklärung über den gesetzlichen Rahmen in den Studiengängen für Medizin

Insbesondere für Stuttgart und die Region fordern wir:

- flächendeckendes und gut erreichbares Angebot von Beratungsstellen und Kliniken, die Abbrüche durchführen

- die Verpflichtung für Kliniken in öffentlicher Trägerschaft, Schwangerschaftsabbrüche vorzunehmen

- Schutzzonen um die Beratungsstellen, Praxen und Kliniken, in denen Klient*innen und Patient*innen nicht belästigt werden

- die Möglichkeit zur freien Wahl der Methode des Schwangerschaftsabbruchs durch die Schwangere

- verbesserten Zugang zu Informationen über Beratungsstellen und unabhängige, umfassende Beratung zu Schwangerschaftsabbrüchen und Methoden

- das Angebot umfeld- und geschlechtersensibler Begleitung durch speziell geschulte Berater*innen bzw. Dolmetscher*innen für Beratung und Abtreibung

Darüber hinaus fordern wir:

- soziale und ökonomische staatliche Unterstützung und die notwendige Infrastruktur für alle, die sich für ein Kind entscheiden

- umfassende und mehrsprachige Information über und den kostenfreien Zugang zu Verhütungsmitteln für alle Altersgruppen

- kostenfreie Vergabe der „Pille danach“ als Notfallverhütung

- geschlechter- und umfeldsensible Sexualaufklärung für alle

Fußnoten:

(1) Schwangerschaftsabbruch:

Wir verwenden hier bewusst nicht den Begriff "Abtreibung", da er negativ konnotiert ist. Früher wurden damit abwertend illegale Schwangerschaftsabbrüche bezeichnet.

(2) Patriarchale Strukturen:

Das Wort Patriarchat bedeutet "Herrschaft der Väter" oder allgemeiner "Männerherrschaft". Die patriarchalen Strukturen, die Männern den Zugang zu Macht und Ressourcen erleichtern, während er Frauen+ erschwert ist, bestehen seit langer Zeit. Sie sind von Männern gemacht, um über das Leben von Frauen+ zu bestimmen. Heutzutage drückt sich das Patriarchat z.B. über Alltagssexismus und Diskriminierung am Arbeitsplatz aus, aber auch über die Gesetzgebung, die Schwangere bevormundet und ihnen das volle Selbstbestimmungsrecht über ihren Körper abspricht.

FF*GZ

Frauenkollektiv Stuttgart

Queerfeminismus Stuttgart

Migrantifa

Grüne Jugend Stuttgart

Einzelpersonen

Auf Instagram findet ihr uns und weitere Informationen unter: prochoice_stuttgart

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