Vortrag & Diskussion: "Die bodenlose Stadt: Wie viel Markt verträgt der Boden?"
Auf die Städte und Gemeinden kommen in den nächsten Jahren enorme Herausforderungen zu: Ziele wie bezahlbares Wohnen, Energiewende, Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel etc. müssen zugleich bewältigt werden. Der Markt alleine kann über den Preismechanismus diese unterschiedlichen, z. T. konfligierenden Ziele nicht in befriedigender Weise erreichen. Ein zu wenig gesteuerter Bodenmarkt droht vielmehr mit Blick auf die zu bewältigenden Herausforderungen zu versagen. An dieser Stelle ist mehr kommunales Bodeneigentum nötig – dies stößt allerdings auf enge instrumentelle und finanzielle Grenzen. Daher wird die Planung eine stärkere Rolle einnehmen müssen. Dies wiederum bedarf entsprechend starker Eingriffe in die Eigentumsrechte, die sowohl planungsrechtlicher als auch finanzieller Natur sein können. Vor dem Hintergrund der derzeitigen Interpretation der Eigentumsgarantie des Grundgesetzes gestaltet sich dies jedoch politisch schwierig.
Vortrag von Prof. Dirk Löhr (u.a.: Mitglied der Baulandkommission/ Grundsteuer: Zeitgemäß!) zum Thema: „Wenn sich die unsichtbare Hand vergreift: Wie viel Markt verträgt der Boden?“ kommentiert durch Stephan Reiß-Schmidt Leiter der Stadtentwicklungsplanung München 1996-2017 (Münchner Initiative für ein soziales Bodenrecht).
Veranstaltet durch den Fachbereich Theorien und Methoden der Stadtplanung des Städtebau-Instituts der Universität Stuttgart.