Vortrag: Wie der Umbenennungsprozess am ehemaligen Peter-Petersen-Gymnasium in Mannheim gelang - Ferdinand Porsches Rolle als Parteigenosse und SS-Oberführer im NS-Terrorstaat
Dass eine öffentliche Schule den Namen eines NSDAP-Parteigenossen trägt, ist mit den auf
Menschenrecht basierenden Werten unseres Grundgesetzes unvereinbar. Ferdinand Porsche hatte in den
Jahren 1933 bis 1945, als hochdekorierter Vorzeigeunternehmer, im Rang eines SS-Oberführers, im
NS-Terrorstaat schwere Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen. Er war ein aktives Mitglied des
Systems – skrupellos, habgierig und selbstverliebt.
Die Ehrung, Namensgeber einer öffentlichen Schule zu sein, hat Ferdinand Porsche nicht verdient. Die
Voraussetzung, charakterliches Vorbild für künftige Generationen zu sein, erfüllt er ganz und gar nicht.
https://www.swr.de/swrkultur/leben-und-gesellschaft/initiative-fordert-umbenennung-ferdinand-
porsche-gymnasium-stuttgart-zuffenhausen-100.html
Im Jahre 1983 wurde die Namensänderung von „Gymnasium Stuttgart-Zuffenhausen“ in „Ferdinand-
Porsche-Gymnasium Zuffenhausen“ beschlossen und vollzogen. An einer verantwortungsvollen
Gründlichkeit der Überlegungen zur Namensgebung bzw. Namensänderung von damals bestehen,
zumindest aus heutiger Sicht, erhebliche Zweifel. Wenige Entscheider hatten damals den Prozess der
Umbenennung, ohne die Beteiligung einer breiteren Öffentlichkeit, in ihrem Sinn betrieben.
Spätestens seit der Veröffentlichung der VW-Firmengeschichte im Jahr 1996 (eine von Prof. Dr. Hans
Mommsen zusammen mit Dr. Manfred Grieger verfasste Studie) und der 2021 veröffentlichten 3. Auflage
des Buches „Stuttgarter NS-Täter“, in dem Eberhard Reuß beschreibt, wie sich Ferdinand Porsche seines
damaligen jüdischen Teilhabers Adolf Rosenberger entledigt hatte, sollte sich die Einsicht durchsetzen:
Die Rücknahme der Umbenennung des Gymnasiums Zuffenhausen im Jahr 1983 ist überfällig.
https://www.uni-goettingen.de/de/publikationen/121586.html
http://stuttgarter-ns-taeter.de/