Warum wir den Kapitalismus kritisieren müssen, wenn wir die ökologischen Krisen meistern wollen
Eigentum ist eines der zentralen Prinzipien im Kapitalismus. Gerade haben wir in Lützerath gesehen, welche Auswirkungen Eigentum auf die ökologischen Aspekte unserer Welt hat: Das Dorf wurde geräumt, weil das dazugehörige Land im Eigentum der Firma RWE ist. Sie kann nun damit (mehr oder weniger) machen, was sie will. Sie darf das Land zerstören - und dem Rest der Welt damit einen enormen Schaden zufügen.
Tatsächlich bestimmt das Prinzip Eigentum einige der wichtigsten Aspekte moderner Gesellschaften. Es erzeugt ein ganz bestimmtes Verständnis von Menschen und Dingen zur Welt. Es ist eng mit den Funktionsmechanismen der modernen, kapitalistischen Gesellschaft verbunden. Der Wachstumszwang dieser Wirtschafts- und Lebensweise verweist auf das Eigentum als rechtliche Instanz.
In dieser Veranstaltung möchten wir daher das Zusammenwirken von Wachstumszwang und Eigentum untersuchen und mit euch diskutieren. Der Referent wird zunächst eine ökologische motivierte Kritik an diesen Mechanismen darlegen. Er wird darüber hinaus zu zeigen versuchen, dass sich diese nicht nur auf die marktwirtschaftliche Wirtschaftsweise, sondern auch auf die Planökonomien des Realsozialismus beziehen lässt.
Im Anschluss möchten wir gerne mit euch die Bedeutung und Relevanz dieser Überlegungen für unsere politischen Konzepte und unsere ökologische Praxis diskutieren.