Boden? Boden! Lernen von der Landlosenbewegung

Boden? Boden! Lernen von der Landlosenbewegung

„Wir können niemals gesünder sein, als der Boden, in dem unsere Nahrung wächst.“

Auf was für einem Boden leben wir eigentlich? Stehen wir eigentlich noch mit

beiden Beinen auf lebendigem Boden oder sind wir auf dem Beton-Weg? Wer

entscheidet was auf dem Boden wächst, was dort nicht wächst und ob dort

überhaupt etwas wächst? Und wem gehört der Boden eigentlich?

Auch in unserer Region werden diese Fragen mit Blick auf die klimatischen

Veränderungen immer wichtiger. Es sind Fragen, die sich in alle Gesellschaften

dieser Erde stellen. Wir auch! Besonders spannende Antworten auf diese Fragen

gibt die „Bewegung der Landarbeiter ohne Boden“ in Brasilien, die Movomento dos

Trabalhadores Rurais Sem Terra, die MST. Wir wollen von ihnen lernen und freuen

uns, Victor Hugo Juliani in der Kleinen Wildnis begrüßen zu können, der mehrere Jahre

für die MST gearbeitet hat. Victor wird uns von seinen Erfahrungen erzählen. Im

Anschluss schauen wir zusammen den Dokumentarfilm über die MST: „Chão“ (2019,

110min, in portugiesischer und deutscher Sprache) von der Filmemacherin Camila

Freitas.

17:00 - 18:00 Uhr Vortrag von Victor Hugo Juliani

18:00 - 19:30 Uhr Film „Chão“ (Landlos)

Filmbeschreibung auf:

https://www.arsenal-berlin.de/forum-forum-expanded/archiv/programmarchiv/2019/programm-forum/hauptprogramm/chao/

Brasilien:

Brasilien ist ein Land der Superlative: Einerseits das Land der Welt mit der größte Landbesitz-Konzentration: 1 % der Landbesitzer haben die Hälfte der Agrarflächen. Aber die Hälfte der Landbesitzer hat weniger als 2% der Agrarflächen. Es ist das Land auf der Welt mit der stärksten Landbesetzungs-Bewegung: 350.000 Familien leben und arbeiten bereits auf besetzten Latifundien, 80.000  warten in selbstverwalteten Camps auf ihre Gelegenheit. Eine Land-Revolution: Auch wenn die Besetzungen nachträglich gemäß dem Landreformgestz legalisiert werden  (oder auch nicht). Die Bewegung zeichnet sich durch demokratische und ökologische Maßstäbe aus:

- die Bauern leben und arbeiten überwiegend gemeinschaftlich;

- sie produzieren nicht für den Markt, sondern für den Eigenverbrauch - der

Überschuss wird nach sozialen Kriterien verteilt

- kein Chemie-Dünger, keine Agrargifte

Es ist ein Laboratorium für naturgemäßen Anbau. In Brasilien, wo die Bevölkerung seit der europäischen Kolonisation kein Zugriff mehr auf ihr Land hat, können wir lernen, wie die Bevölkerung ihre Souveränität über ihre Lebensmittel zurück gewinnen kann. Der Kopf dieser Bewegung ist die MST ( = Movomento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra), die 1984 entstanden, überparteilich und nicht unterzukriegen ist.

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