Widerstand in Esslingen: Stolperstein für Juliette Kaechelé
Organisiert durch den Esslinger Verein Denk-Zeichen e. V. verlegt der Künstler Gunter Demnig am Montag, 26. Mai um 10:30 Uhr einen Stolperstein vor der ehemaligen Arbeitsstätte Juliette Kaechelés in der Hindenburgstraße 24. Anschließend wird an ihrer letzten Wohnadresse, Plochinger Straße 124, ein vorab verlegter Stolperstein enthüllt.
Um 18:30 Uhr zeichnet ein Vortrag von Sémil Berg im Patrizierzimmer des Stadtmuseums im Gelben Haus, Hafenmarkt 7, Juliette Kaechelés Leben und Persönlichkeit nach. Sémil Berg ist in der Berliner Gedenkstättenarbeit tätig und hat die Biografie der elsässischen Widerstandskämpferin im Auftrag des Esslinger Stadtarchivs erforscht. Der Eintritt zu dem vom Stadtarchiv veranstalteten Vortrag ist frei.
Anfang November 1940 schickte das deutsche Arbeitsamt in "Markirch" im nationalsozialistisch annektierten Elsass die 19-jährige Juliette Kaechelé auf einen Transport nach Esslingen. Dort rief sie schon 1941 zum Kampf für die Befreiung des Elsass und gegen die Nazi-Herrschaft auf. Die Metallwarenfabrik Mack denunzierte sie an die Esslinger Kriminalpolizei. 1942 verurteilte der "Volksgerichtshof" in Berlin sie zum Tode, ließ sie im Strafgefängnis Plötzensee in Berlin guillotinieren und ihre Hinrichtung in Berlin und Esslingen zur Abschreckung plakatieren.